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TCM – Traditionelle chinesische Medizin-Wandlungsreiche

TCM - Traditionelle chinesische Medizin

Wandlungsreiche

Inhalt

Wandlungsreich Wasser

Nierenkraft

  • Der Wille

Winter

  • Das Äußere stirbt ab, die Wurzeln in der Erde bleiben stark,
  • sich auf die Wurzeln konzentrieren
  • Hingabe an die Leeere
  • Nierenkraft regeneriert sich in Stille, Konzentration und Meditation
  • Den Winter nutzen um die Speicher zu füllen, Kraft zu sammeln für die kommende Jahreszeit, für die Erneuerung von Körper, Geist und Seele
  • Es stärkt sich die Essenz, die sexuelle Energie und die Ausstrahlung

Wasser

  • ist zuverlässig und unendlich anpassungsfähig
  • Es bahnt sich immer seinen Weg, behält seinen Lauf bei und bleibt von Rückschlägen unbeeindruckt.
  • Es teilt sich um Felsen, versucht ihn nicht aus dem Weg zu räumen, vereint sich hinterher wieder.
  • Es fließt stetig zum Meer
  • Versucht nicht der Welt seine Sichtweise aufzuzwingen.
  • In seiner Yin-Qualität ist es der tiefe stille Ozean, in der Yang-Qualität der reißende Strom oder vor sich hin plätschernde Bach.
  • Es ist weich und hart zugleich – steter Tropfen höhlt den Stein
  • Weigert sich seine Energie nutzlos zu vergeuden, sondern wartet auf den richtigen Zeitpunkt
  • Sich nach innen wenden, sein eigenes Wesen auf eine höhere Ebene heben

Nieren

  • in den Nieren sitzt die Willenskraft
  • Gute Zähne, kräftiges Haar und starke Knochen und Knochenmark, gute Sexualenergie
  • Intelligenz, Vernunft, Wahrnehmung, Gedächtnis auf der geistigen Ebene
  • Bezugspunkt ist der Punkt Ming Men, Tor des Lebens
  • Die Nieren sind die Zündflamme für Körper, Geist und Seele
  • Das Nierenfeuer, Ming men huo, befeuert das System
  • Es trennt „reine“ Aspekte von „unreinen“ – die „unreinen“ werden über die Blase ausgeschieden, die „reinen“ werden in Dunst verwandelt, welcher im ganzen Körper zirkuliert
  • Antriebskraft und Willensenergie

Das vorgeburtliche Qi, das Yuan Qi, von den Eltern wird in den Nieren gespeichert, mit ca Mitte 30 ist es aufgebraucht und man muss sich selbst mit Qi versorgen mit: Atmung, Nahrung, Üben und gute Beziehungen.

„Epigenetik“

Verluste, Niederlagen, Scheitern gehen einem an die Nieren

Nach so einem Einschnitt erfolgt oft ein Rückzug in die Stille um wieder Kraft zu schöpfen.

Wenn man da nicht mehr herauskommt, erfolgt Stagnation und der See wird zu einem Tümpel fauligen Wassers. Man verschließt sich: „das passiert mir nicht noch einmal“. „Ich werde mich nie wieder verlieben“ usw. das bedeutet den Verlust der Lebensfreude

Emotionen und Hoffnung werden nicht mehr zugelassen

Die Angst hat den Menschen im Griff, wirkt lähmend

Eine gesunde Angst ist gut, bewahrt vor Schaden und erzeugt Wachsamkeit

Der lähmenden Angst ins Auge blicken, nach innen gehen, zu den eigenen Wurzeln zurückkehren

Daraus entstehen neue Kräfte, neue Visionen, vielleicht Weisheit

Starkes Nieren Qi schenkt Ausstrahlung und Authentizität, sich selbst treu bleiben, unter allen Umständen, die Verantwortung für sein Leben übernehmen

„Die Leute sagen immer, dass man auf dem falschen Weg ist, wenn man auf seinem eigenen Weg ist“ Antonio Porchas

Ist die Nierenkraft schwach, läßt der Geist sich leicht provozieren und manipulieren

Zu den Nieren gehören auch die Nebennieren,

in der Nebennierenrinde werden Kortikosteroide gebildet, welche den Stoffwechsel von Eiweiß, Fetten und Kohlehydrate regelt, sowie den Elektrolyte -und Flüssigkeits-  Haushalt

das Nebennierenmark erzeugt Stresshormone, wie das Adrenalin und Noradrenalin, haben eine Wirkung auf die Herztätigkeit, Darmfunktionen und Stoffwechselprozesse

Die Weisheit des Wassers

Wasser…….fließt stetig fort und erfüllt alles, was es durchströmt; es schreckt vor keiner gefährlichen Stelle und keinem tiefen Sturz zurück, und durch nichts kann es seine Wassernatur verlieren. Es bleibt sich unter allen Umständen treu.
(I – Ching)

Ein Mensch mit einer Affinität zu Wasser trägt in sich eine tiefe Empfindung der Macht der Stille, Geduld und Introspektion. Sie/er weiß, wie sie/er im Augenblick leben muss, und erfüllt sich mit Potential und Bereitschaft für alle Herausforderungen und Abenteuer, die das Leben für sie/ihn bereithält.

Überblick

Natürliche Qualität: nachgiebig, fließend, zur Stille neigend, reich an Potential
Gefühlsregung: Angst
Positiv: offen, neugierig, beobachtend, ingeniös, willensstark
Negativ:
Überschuss: inflexibel, argwöhnisch, rechthaberisch
Mangel: lethargisch, isoliert, zynisch
Spirituelle Qualität: Die Fähigkeit zu sein
Jahreszeit: Winter
Witterung: Kälte
Himmelsrichtung: Nord
Tageszeit: 15:00 bis 19:00
Farbe: Blau und Schwarz
Geschmack: salzig
Lautäußerung: stöhnen
Heilender Laut: stimmloses PH

Organe

Yin: Nieren
Yang: Blase
Sinnesorgan: Ohren

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Wandlungsreich Holz

 

Die Macht des Holzes ist sanft, beharrlich und von schöpferischem Potential erfüllt. Die Wandlungsphase des Seins und Werdens – sie hilft uns, unserer eigenen Natur treu zu sein und mehr wir selbst zu werden, indem wir unsere inneren Bedürfnisse und Sehnsüchte der Welt gegenüber deutlich äußern.

Unsere Wurzeln versorgen uns mit der Energie, um mit Kraft und festem Entschluss unserer eigenen Natur treu vorwärts zu streben und dabei doch geschmeidig und nachgiebig  zu bleiben.

Holztypen verspüren den Drang sich zu bewegen, vorwärts zu gehen. Sie wissen dabei, wann es Zeit ist entschlossen vorwärts zu gehen, geduldig zu warten oder sich elegant zurückzuziehen.

Mit festem und kraftvollem Willen verlassen sie sich auf sanften aber beharrlichen Druck, um ihre Ziele zu erreichen. Wie der warme Frühlingswind begegnen sie der Starre (des Winters) mit milder Überzeugungskraft und lösen das Starre und Harte mit ihrer geschmeidigen aber nachdrücklichen Natur auf. (Beispiel: der Löwenzahn, der mit sanftem Druck den Asphalt durchdringt).

Ist diese Energie blockiert, erfährt man Anspannung und zunehmende Frustration, weil das Bedürfnis sich auszudrücken, kein Ventil findet.

In altchinesischen Texten wird dieser Zustand der Anspannung und des wachsenden Drucks durch das Bild des Donners symbolisiert. „Ein Gewitter löst Anspannung auf und alles schöpft wieder freien Atem.“ (I-Ching). Die Natur ist nach einem Frühlingsgewitter erfrischt, Spannungen sind aufgehoben und man erfährt Erleichterung.

Zorn ist die Gefühlsregung, die dem Holz zugeordnet ist. Ausgewogener Zorn ist eine gesunde Gefühlsregung, die sehr viel Energie zum Handeln freisetzen kann. Er kann wie ein reinigendes Gewitter die Luft reinigen, Spannung vertreiben und das Gleichgewicht wiederherstellen.

Eine junge Schülerin hatte den Entschluss gefasst, die Meditation über liebende Güte zu entwickeln. Sie saß in ihrer Kammer und erfüllte ihr Herz mit der Empfindung liebender Güte gegenüber allen Wesen.
Wenn sie aber auf den Basar ging, um ihr Essen einzukaufen, wurde ihre liebende Güte von einem Krämer täglich auf eine harte Probe gestellt, der sie mit unerwünschten Liebkosungen belästigte.

Eines Tages ertrug sie es nicht mehr und jagte den Krämer mit hocherhobenem Regenschirm über die Straße. Zu ihrer größten Beschämung sah sie plötzlich ihren Lehrer am Straßenrand stehen, und das Spektakel beobachten.
Mit schamrotem Gesicht trat sie vor ihn und erwartete seinen Tadel für ihren Wutausbruch. „Du musst“, sprach ihr Lehrer, mit sanfter Stimme zu ihr, „dein Herz mit liebender Güte erfüllen und mit der größten Achtsamkeit, deren du fähig bist, diesem ungezogenen Kerl deinen Regenschirm über den Kopf ziehen.“
                                                                                 (nach Feldmann/Kornfield)


Die sanfte vibrierende Energie des Holzes, dient dazu „Dinge in ihre Form fließen zu lassen, sie sich entwickeln und die Form annehmen zu lassen, die im Keim veranlagt ist.“ (I-Ching)

Es ist die Zeit des Frühjahrs, der Regeneration:

Wenn sich im Frühling Donner , Lebensenergie, wieder unter den Himmeln zu regen beginnt, sprießt und wächst alles, und alle Wesen empfangen aus der schöpferischen Aktivität der Natur die kindliche Unschuld ihres Urzustandes zurück.

Bewegung und körperliche Betätigung ist für den Holz Typ sehr wichtig ( zB Tanzen). Die Kraft strebt nach oben und außen und will ausgedrückt werden. Es ist die expansivste Kraft, außer die des Feuers. Sie weiß aber auch, wann sie sich zurückhalten muss (Winter).

Dieses harmonische Wechselspiel zwischen Bewegung und Abwägen wird von den Organen Leber und Gallenblase beherrscht.

Die Leberenergie äußert sich als Charme und warme Natürlichkeit. Eine ideenreiche, kreative Kraft. Sie strebt nach Erfolg, Wachstum und unbegrenzte Entfaltung. Durch sie kommt es zur sexuellen Erregung, zu Kreativität. In der Natur ist die Fortpflanzung jetzt im vollen Gange.

Ist dieses Potential behindert durch äußere Umstände oder Ziellosigkeit, kommt es zum LeberQistau. Die Kraft kann sich nicht entfalten, kommt als ungezügelte Aggression heraus oder geht nach Innen und richtig sich gegen einen selbst.

Kontraproduktiv ist es dieses Yang Qi durch erhitzende Speisen noch anzuheizen, wie zum Beispiel durch Alkohol und Fleisch, Bewegungsmangel und überheizte Räume.

Diese überhitzten Gefühle können durch einen kühlen Verstand, Metall, (die Axt schneidet das Holz), in Zaum gehalten werden. Drastische Unterdrückung Holzkraft durch Metall kann aber auch zu Depressionen führen.

Die kluge Gärtnerin schneidet behutsam die wilden Triebe einer Pflanze zurück, damit sie sich in voller Pracht entfalten kann. Beschneidet man einen Baum zu sehr, kann es sein, dass er verkümmert.

Hier ist es wichtig die Balance zu finden zwischen der Spontanität, dem Willen es auszuführen und der zügelnden Kraft des Verstandes. Manche Ziele müssen reifen um von Erfolg gekrönt zu sein.

Die Leber ist in der TCM der „General“. Die Leber entwickelt Pläne und führt sie sorgfältig aus. Sie stellt sicher, dass die Organsysteme zusammenarbeiten, dass ein harmonisches Ganzes entsteht. Sie sorgt für eine gleichmäßige, reibungslose Versorgung mit Blut und Qi im Körper. Ist hier eine Blockade, führt das zu Kopfschmerzen, hohem Blutdruck, Verstopfung.

LeberQistau kann sich auch in PMS zeigen, Druckgefühl in der Magengegend, Migräne. Der Leberkanal führt durch die Gebärmutter. Zysten, Polypen, Warzen aber auch Tumore können Folge gestauten LeberQis sein.

Psychisch führt stagnierendes Leber Qi zu chronischem Ärger, der in Groll umschlagen kann, Frustration und Depressionen.

Die Gallenblase, die „weise Entscheidungen fällt….“, ist der „Beamte“, von dem Urteile und Entscheidungen ihren Ausgang nehmen.
Eine der wichtigsten Entscheidungen der Gallenblase ist Speicherung und Ausscheidung von Galle, die für die Fettverdauung benötigt wird. In emotionaler und geistiger Hinsicht, mäßigt dieses Organ impulsives, rücksichtsloses Verhalten.

Überstürzte Entscheidungen zeugen von einem Überschuss an Gallenblasen Qi, während zögerliches Handeln eher auf einen Ernergiemangel hindeutet.

„Sei elastisch, wie der Bambus im Wind“.

Manchmal muss man sich erst ein Ziel setzen und die Pläne erst einmal verborgen halten, da die Zeit noch nicht reif ist. „Der Same wird gesetzt, jetzt muss man auf die geeigneten Umstände warten – Sonne, Wärme, Regen. Dann, wenn die Umstände günstig sind, kann der Same aufgehen.

In der Zeit des Winters, der Ruhephase, wird das Yin gesammelt, Vitalität und Wille fest verankert. Im Frühling kommt es zum Einschießen der Säfte, zur Entfaltung der Blüte.

„Es kam eine Zeit, in der die Möglichkeit eine verschlossene Knospe zu bleiben, schmerzvoller war, als die Möglichkeit zu erblühen“ Anais Nin

 

Das ideale Holzbild ist der Bambus. Der fest verwurzelt ist mit der Erde, aber biegsam und flexibel ist. Er wird häufig als Baumaterial in Erdbebengebieten benutzt.

Er weicht wiederständen aus und wächst trotzdem zielstrebig zum Himmel. Knoten und Verhärtungen entstehen, wenn die Zweige eines Baumes sich nicht ausdehnen können und den für sie vorgesehenen Platz nicht einnehmen können.

Alkohol wird in der westlichen Kultur häufig zu Familienfeiern getrunken. Mit fettem Essen gepaart, kann es dann zu Ausbrüchen kommen, lang schwelende Konflikte können aufbrechen, die eigentlich mit dem kühlenden Element Metall in Ruhe geklärt werden sollten.

Unterstützend wirken kühlende Speisen, wie Obst und Gemüse. Spargel, Sprossen, Sellerie, Chinakohl, Kopfsalat, Brunnenkresse, Algen. Sie halten Leberenergie elastisch.

Im Frühjahr sind auch Fastenkuren hilfreich um die Leber mal zu entlasten, oder eine Kur mit grünen Smoothies. Jetzt wächst auch frischer Löwenzahn, die jungen Triebe von Giersch und Brennnessel.

Überblick

Natürliche Qualität: Fest und doch geschmeidig, Wachstum und Ausdehnung
Spirituelle Qualität: Kreativität
Gefühlsregung: Zorn
Positiv: Durchsetzungsvermögen, Selbstbewusstsein, Entscheidungsfreudigkeit
Negativ: Überschuss: Aggressiv, arrogant, anmaßend, tyrannisch, zwingend
Mangel: Unentschlossenheit, passiv, ineffektiv, intolerant, unberechenbar
Jahreszeit: Frühling
Witterung: Wind
Himmelsrichtung: Osten
Tageszeit: 23:00 bis 3:00
Farbe: grün
Geruch: Süßsauer (Harn, Schweiß, Fleisch, Käse)
Geschmacksqualität: sauer
Lautäußerung: Schreien

Organe

Yin: Leber
Yang: Gallenblase

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Wandlungsreich Feuer

 

 

Feuer: Der Kommunikator

„ Die natürlichen Kräfte des Sommers schaffen Wärme am Himmel und Feuer auf der Erde. Sie erzeugen den Pulsschlag im Körper und die Wärme in den Eingeweiden.“

                                                                                                                           Huan-ti nei ching

 

Feuer bedeutet ausstrahlende Leidenschaft, die andere fasziniert und anzieht. Es ist ansteckende Begeisterung und leidenschaftliche Liebe zur Sonne, Mond und Sternen und zur Gemeinschaft.

Menschen mit starken Feueraspekten berühren gern andere Menschen und suchen körperliche Nähe. Intuition, Empathie und Verlangen nach menschlichen Beziehungen zeichnen sie aus.

 

Die Leidenschaft des Feuers brennt so stark, dass sie unbedingt nach außen getragen werden will. Während die Energie des Wassers nach unten sinkt, das Holz nach oben strebt, dehnt die Energie des Feuers sich aus.

Ein großes Herz und grenzenlose Freude sind die positiven Eigenschaften des Feuers. Als Pathologie wäre es die überschießende Freude (Hysterie, Übererregbarkeit), welche sich schädigend auf den Organismus auswirkt. Wie in dem Beispiel wo jemand sechs Richtige im Lotto hat und einen Herzinfarkt erleidet.

 

Nach dem chinesischen I-Ging wäre eine harmonische Freude:

„Eine gelassene, wortlose, selbstgenügsame Freude, die nichts von außen begehrt und mit allem zufrieden ist, bleibt frei von allen egoistischen Vorlieben und Abneigungen. In dieser Freiheit liegt das Glück, denn sie birgt die stille Gewissheit eines Herzens, das in sich selbst gefestigt ist.“

 

Die Farbe ist rot, das Yin-Organ das Herz und das Yang-Organ der Dünndarm. Die Jahreszeit ist der Sommer, die Himmelsrichtung Süden. Der Geruch ist der von einem Toast oder frisch gewaschene Wäsche aus dem Trockner. Der Geschmack bitter. Es heißt im Volksmund auch: „Was dem Magen bitter, ist dem Herzen süß.“

 

Die Lautäußerung ist lachen. Eine warme Stimme und Sinn für Humor zeigen ein ausgewogenes Feuer. Feuermenschen sind lebhaft und intensiv.

Das Yin-Organ, das Herz wird in der chinesischen Medizin auch als Kaiser bezeichnet. Großzügig versorgt es alle Untertanen (Organe) mit Blut. Der Herzmeister oder Perikard (Herzbeutel), Sin Bao, ist der Minister der das Herz schützt, indem er Informationen im Vorfeld auswählt.

 

Der Dünndarm und  3Erwärmer stehen für das Yang Prinzip des Feuers. Der San Jiao, der 3Erwärmer hat keine organische Entsprechung. Er wird als „Dunst, Fabrik und Sumpf“ bezeichnet, welches das Atmungssystem, das Verdauungssystem und das Ausscheidungssystem umschreibt.

 

Der Dünndarm ist der „Sortierer“, er trennt das Reine vom Unreinen. Das Reine wird aufgenommen und zu Blut und Chi verarbeitet, das Unreine wird ausgeschieden.

Aber auch auf der geistig, seelischen Ebene vollzieht sich dieser Prozess.: durch Beziehungen wird ständig psychische Energie zugeführt. Auch hier muss sortiert werden, damit das System: Körper – Geist – Seele im Gleichgewicht bleibt.

 

Feuer: der Kommunikator
Natürliche Qualität: Erwärmend, anziehend
Gefühlsregung: Freude
   Positiv: glücklich, lebendig, leidenschaftlich, mitfühlend
  Negativ  
 Überschuss: leicht erregbar, überempfindlich
Mangel: selbstsüchtig, kalt
Spirituelle Qualität: offenherzig, Verlangen nach Verbindung, Fähigkeit zu Intimität
Jahreszeit: Sommer
Witterung: Wärme
Himmelsrichtung: Süden
Tageszeit: 11:00 bis 15:00
Farbe: Rot
Geruch: versengt
Geschmack: bitter
Lautäußerung: Lachen
Organe:  
Yin: Herz/ Perikard
Yang: Dünndarm/ 3Erwärmer

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Wandlungsreich Erde

 

 

 

Erde, die Friedenstifterin

Mit der Erde sind folgende Eigenschaften assoziiert: mütterlich, friedenstiftend, harmonieliebend.

Sie ist die vollkommene Ergänzung zu den schöpferischen Kräften des Himmels. Auf der Erde nehmen sie Gestalt an. „ Nur durch das Sichtbare (Erde) kann das Unsichtbare (Himmel) wahrgenommen werden.

Demut ist eine zentrale Eigenschaft des Wandlungsreiches Erde. Allerdings nicht im moralischen Sinne von Unterwürfigkeit und Selbstverleugnung, sondern im Sinne von Güte, Bescheidenheit und die Bereitschaft sich nicht künstlich in den Mittelpunkt zu stellen, da sie ganz natürlich ein Zentrum ist.

 

In der antiken chinesischen Medizin wurde sie auch im Zentrum dargestellt, in dem Kreis der 5 Wandlungsreiche.

Die Erde gibt uns einen sicheren Ort an dem wir uns geborgen fühlen können. Sie versorgt uns mit allem was wir zum Leben brauchen.

Menschen mit einem starken Erdanteil sind stets duldsam und tolerant in natürlicher Weise. Andere Menschen fühlen sich bei ihnen sicher, weil sie nicht diskriminiert, beurteilt oder kategorisiert werden.

Ist man vom Wandlungsreich Erde energetisiert, ist man ein natürlicher Vermittler. Streit und Uneinigkeit bringt sie aus dem Gleichgewicht.

Folgende Geschichte drückt das aus:

Zwei alte Männer hatten viele Jahre miteinander gelebt und niemals Streit gehabt.
Da sprach einer von ihnen:

„Versuchen wir doch einmal zu streiten, wie andere es auch tun.“

Der andere erwiderte: „Ich weiß nicht, wie ein Streit entsteht.“ Daraufhin sagte der erste: „Sieh her, ich lege einen Ziegelstein zwischen uns.

Und ich sage: „Er gehört mir“, und du sagst: „Nein, er gehört mir“, und so beginnt ein Streit.“

Also legten sie einen Ziegelstein zwischen sich, und der eine von ihnen sagte: „Er gehört mir.“, und der andere sagte: „Nein, er gehört mir.“

Daraufhin sagte der erste: „Aber ja, er gehört natürlich dir, nimm ihn nur!“ Und so gingen sie auseinander, unfähig, miteinander zu streiten.

 

Die Erde hilft uns in unserer Mitte zu bleiben, da sie weiß, dass alles zum Ausgleich kommt. Die Erde versteht die Zyklen der Natur. Instinktiv weiß sie, wann es an der Zeit ist sich zurückzuziehen und die Energie für kommende Pflichten zu speichern.

Menschen in diesem Wandlungsreich haben eine große Freude für´s Geben und Nehmen. Sie empfinden eine tiefe Dankbarkeit für die Geschenke des Lebens.

Sie brauchen das Gefühl der Verwandtschaft und Verbundenheit mit anderen Menschen. Sie haben die Gabe, liebevolle Gemeinschaften zu schaffen. Sie können sich trotz großer Empathie wieder auf sich selbst besinnen und stabil in sich ruhen.

Die Jahreszeit ist der Altweibersommer. Es ist der Idealzustand, in dem sich der Himmel auf Erden zeigt und alles im Gleichgewicht ist. Die große Hitze ist vorbei und der Rückzug der Natur hat noch nicht begonnen. Allerdings mit dem Wissen, dass der Wandel kommt.

Die Witterungserscheinung ist Feuchtigkeit. Übermäßige Feuchtigkeit bekommt Erdmenschen nicht sehr gut.

Zwischen 7:00 und 11:00 ist die Erdkraft am stärksten. Die Himmelsrichtung ist die Mitte.

Im Nei-Ching heißt es: „Alles vom Universum Geschaffene begegnet sich in der Mitte und wird von der Erde aufgenommen.“

 

Die Farbe ist gelb und von kühler Neutralität, der Geruch ist würzig. Ist das Gleichgewicht eines Erdmenschen gestört, verströmt er einen süßlich, fauligen Geruch, wie überreifes Obst.

Der Geschmack ist süß. Beim Ungleichgewicht zeigt es sich in einer Sucht nach Süßem oder einer Abneigung. Die Lautäußerung ist das Singen.

Die Organe sind Milz und Bauchspeicheldrüse im Yin Bereich und Magen im Yang Bereich.

 

Die Milz ist eines der bedeutendsten Verteilersysteme im Organismus, welches Körper, Geist und Seele mit allem Nötigen versorgt.

Ihre Hauptfunktion besteht darin, aus den aufgenommenen Speisen und Getränken Nährstoffe herauszuziehen und zu verteilen. Ist das Milz Chi schwach, kommt es zu Blutungen im Bereich der Nase, Zwischenblutungen, Blutergüssen usw.

 

Der Magen hat eine aktive Yang Funktion in der Verdauung um der Milz zuzuarbeiten. Er hat eine absteigende Funktion, während die Milz eine aufsteigende hat.

Funktioniert der Magen nicht richtig, kann es hier schon zu einer Mangelversorgung, Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen, Erbrechen und Aufstoßen kommen. Das sind alles Zeichen für einen Mangel an Magen Chi.

 

Überschuss:

Bei einem Überschuss verschwimmt die Grenze zwischen sich und anderen, mam kann sich nicht mehr wahrnehmen. Man will anderen zu Gefallen sein und fängt an sie zu bemuttern und zu ersticken.

Die eigene Mitte ist verloren. Dadurch entsteht eine innere Leere, die sich auf das Denken und auf die Gefühlswelt fortsetzt.

Aus dem helfen wollen entsteht ein Einmischen, aus natürlicher Fürsorge, ein ständig mitleidvolles Gehabe.

Die Angst vor dem Alleinsein macht sich breit, man ist hungrig nach Liebe und Aufmerksamkeit und versucht die innere Leere mit Speisen zu füllen, vor allen Dingen mit Süßigkeiten. Dadurch gerät der gesamte Stoffwechsel ins Stocken und macht Beschwerden im Verdauungstrakt, was zu Gewichtszunahme führt und zu einem Teufelskreis aus Diäten und Überessen.

 

Mangel:

Der Mangelbeginnt schon in der Kindheit, wenn das Bedürfnis nach Nähe nicht erfüllt wird. Das führt zu einer Unfähigkeit für sich selbst zu sorgen und zu ständig zunehmender Abhängigkeit von anderen.

Es besteht ein fortwährendes Verlangen nach Aufmerksamkeit und Liebe. Man beginnt zu „klammern“ und nimmt die Bedürfnisse anderer nicht mehr wahr. Da der Magenmeridian geschwächt ist, ist er nicht in der Lage den Organismus ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen.

 

Daraus entstehen Müdigkeit und Lethargie. Durchfall, Arthritis, Ödeme zeigen sich auf der Körperebene, sowie Konzentrationsschwierigkeiten und Vergesslichkeit.

Schwaches Milz Chi äußert sich in Hämorrhoiden, Blasen- und Gebärmuttervorfall, Nasen- und Zahnfleischbluten.

 

Das Blut kann nicht in den Gefäßen gehalten werden, die Energie versickert im stetigen Strom. Die Folge davon sind Müdigkeit und Erschöpfung.

 

„Die hingebungsvolle Erde erträgt alle Dinge, alles Gute und alles Böse ohne Ausnahme. So gibt auch der gute Mensch seinem Charakter Breite, Reinheit und Erhaltungskraft, so dass er Menschen und Dinge unterstützen und ertragen kann.“

 

I-Ching

Erde: Die Friedenstifterin  
Natürliche Qualität: Fruchtbar, nährend, solide, ruhig
Gefühlsregung: Fürsorge und Zuwendung
Positiv: Unterstützend, entspannt, überlegt, zentriert
Negativ  
Überschuss: Bemutternd, besorgt
Mangel: Unschlüssig, hungrig nach Aufmerksamkeit und Liebe
Spirituelle Qualität: Zentriert
Jahreszeit: Spätsommer
Witterung: Feuchtigkeit, Donner
Himmelsrichtung: Mitte
Tageszeit: 7:00 bis 11:00 Uhr
Farbe: Gelb
Geruch: würzig (reife, süße Früchte)
Geschmacksqualität: süß
Lautäußerung: Singen
Organe  
Yin: Milz/Bauchspeicheldrüse
Yang: Magen

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Wandlungsreich Metall

 

Das Metall entsteht tief in der Erde. Wird man von der Wandlungsphase Metall geleitet, liebt man es den Kern der Dinge zu erforschen. Man liebt Struktur und Harmonie. Man fühlt sich von Schönheit und Ästhetik angezogen. Metall schafft Ordnung, Regeln und Vorschriften. Es trennt sich von Überflüssigem ohne Sentimentalität. So ist der Herbst eine gute Zeit, sich von Überflüssigem zu trennen. Das betrifft nicht nur alte Dinge in der Wohnung, sondern auch überholte Beziehungen. Stimmt die Balance nicht, sind zwei Extreme möglich: man wirft alles weg, oder man kann sich von nichts trennen und hebt alles auf.

Das Metall hilft auch, dass Ideen nicht nur im Geist entstehen, sondern auch ganz praktisch in die Form gebracht werden.

„Klarheit im Inneren und Gelassenheit im Äußeren“

Die Zeit des Herbstes macht dem Menschen die Vergänglichkeit bewusst. Es ist eine Zeit des Vergehens. Die Natur zieht sich in sich selbst zurück. Trauer und Melancholie klopfen an.  Dabei liegt in dem Vergehen auch schon wieder ein Neubeginn.

Es ist sogar wichtig, dass das Alte Platz macht für das Neue. Im Garten werden Pflanzen zurückgeschnitten um sie zu kultivieren. Bäume werden ausgedünnt, damit sie im Frühjahr besser wachsen.

Nimmt das Metall überhand, erstarrt es. Dann äußert es sich so, dass besonders Menschen, die im Herbst des Lebens stehen, keine Spontanität und Lebensfreude aushalten können.

Dann spielen die Kinder zu laut, das Treppenhaus wurde wieder nicht zum richtigen Zeitpunkt geputzt, jemand lacht zu laut usw. Das kann passieren, wenn eine aufrichtige, berechtigte Trauer nicht gelebt wird, sondern verdrängt wird.

Oft tun Männer sich schwer mit dem Gefühl der Trauer und dem damit verbundenen Schmerz. Sie verdrängen es mit einem messerscharfen Intellekt und Zynismus. Das sind dann manchmal Herren in grauen Anzügen, die alles wissen………..

Auf der Körperebene macht sich eine Unbalance von Metall in der Lunge, dem Dickdarm, Haut, Nase und Oberkörper bemerkbar, Sexuelle Lustlosigkeit und Kopflastigkeit. Metall steht auch für Intellekt. Was zB durch Rauchen und Kaffeegenuß noch gefördert wird.

Die Lungen werden auch „die Beamten der rhythmischen Ordnung“ genannt. Es ist ein Empfangen Und Loslassen. Ein harmonisches Zusammenspiel von Yin und Yang. Über die Atmung lassen sich die Gedanken regulieren.

Der Dickdarm wählt aus. Er filtert Wasser aus Speiseresten, speichert Abbauprodukte und scheidet die Überreste aus. Er reagiert äußerst empfindlich auf Disharmonien und psychischen Erschütterungen.

Der Dickdarm kann zwischen „Nützlichem und Unnützlichem“ unterscheiden. Ist dieses feine System gestört, kann es zu Verstopfungen oder Durchfall führen. Man spricht auch vom „Reizdarmsyndrom“.

Überschuss

Bringt Starre und Dogmatismus hervor. Das kann bis zum „Putzfimmel“ gehen oder Ordnungswahn. Aber auch geistig kommt es zur Verhärtung, nur das eigene Denkmodell hat Bestand.

Es ist so, als würden sich die Poren der Haut verschließen und nichts hereinlassen. Körper, Geist und Seele erstarren und vertrocknen. Symptome sind: trockene Haut, sprödes Haar, Steife in der Muskulatur und in den Gelenken, Bronchitis, Asthma, Darmbeschwerden, Nebenhöhlenentzündungen.

Mangel

Die eigenen Grenzen beginnen zu verschwinden. Man wirkt wie ein „Wackelpeter“: außen steif, innen schwammig. Metall bedeutet Rhythmus, Ordnung und Synchronie und bei einem Mangel hat man Schwierigkeiten loszulassen.

Es besteht ein Mangel an innerer Entschlussfreudigkeit und so verharrt man lange Zeit in unguten Zuständen. Allergien haben oft eine Unbalance des Metallelements als Ursache. Nahrungsmittel- und Umweltallergien, Asthma, Warzen, Muttermale, Krampfadern, Darmerkrankungen, geschwächtes Immunsystem.

Den Körper befeuchten, viel Wasser trinken reicht nicht aus, da der Organismus es nicht aufnehmen kann. Besser zum Befeuchten der Haut sind Früchte, zB Birnen, grüne Sprossen, Mandeln. Schönheitsschlaf vor Mitternacht. Verzichten auf zu viel Bitterstoffe, welche die Haut austrocknen. Kaffee, Bitterkräuter, Gallentees.

Übersicht

Natürliche Qualität: Formbar, stark, ästhetisch,
Gefühlsregung: Trauer, Kummer, Melancholie, Zurückschauen
Positiv: Hinnehmend, diszipliniert, ruhig
Negativ:
Überschuss: Perfektionistisch, selbsteingenommen, dogmatisch
Mangel: braucht Bestätigung von anderen, Selbstzweifelnd, klammernd
Spirituelle Qualität: Inspiration
Jahreszeit: Herbst
Witterung: trocken
Himmelsrichtung: Westen
Tageszeit: 3:00 bis 7:00
Farbe: weiß
Geruch: Fleisch, Fisch
Geschmack: scharf
Lautäußerung: weinen

Organe

Yin: Lunge
Yang: Dickdarm

Inhaltsverzeichnis