- Mondkind
- Lilith – Neumond Mai 21
- Frauenpsalm
- Sonnenmeditation
- Und die große Mutter sagt…
- Du Gefäß der Stille
- Der Segen der Berührbarkeit
- Liebeslicht – überall
- Herbst
- Sommer
- Stufen
- Lebenslust
- Spanne die Flügel Deiner Seele
- Rosengedicht von Christian Morgenstern
- Der selbe Strom des Lebens (Rabindranath Tagore)
- Die neutrale Zone
- Zwillinge unterhalten sich im Bauch der Mutter
- Bewusst – Sein
- Goethe
- Eine Liebesgeschichte zum Valentinstag
- Gesegnet sei deine Seele
- Du bist ein Kind der Schöpfung
- Vertrauen
- Welche Bereiche Deines Lebens wollen erblühen?
- Geschenke
Lilith
Lilith – Neumond Mai 21
Lilith´s Feuer brennt im Haus
wirft Altes radikal hinaus!
Mit wilden Augen funkelt sie dich an:
„Du, ja Du! Dein Ich ist dran!“
Spüre deine große Kraft
sie fließt in dir – als Lebenssaft.
Sprühe heiß, wie ein Vulkan
und schaue dein ICH WILL! jetzt an!
Preise, ehre, tanze dich
Du riesig starkes, göttlich Licht!
Lache, singe feiere dich:
mutig, fröhlich….. – Lilith spricht.
Freue dich, du Menschenkind
wir Alle jetzt im Wandel sind.
Sie bricht jetzt an, die Goldne Zeit
drum sei auch Du dafür bereit!
Wirf alte Sicherheiten ab
sie spenden (geben) Humus tief im Grab!
Und als Phoenix aus der Asche
steigt Neues raus….Mein Herz: nun lache!!!!!!!!
Renate Trittler
Frauenpsalm
Freuen soll sich mein Herz.
Aus meinen Tiefen heraus
werde ich lachen.
Beben wird mein Leib vor Vergnügen.
Im Tanz wird er sich wiegen,
denn schön bin ich
in den Augen der Göttin,
die mich werden ließ,
eine wunderbare Gestalt gab sie mir.
Nicht ausgeschöpft ist das Meer
Meiner Möglichkeiten.
Noch heute werde ich Neues beginnen.
Heil soll ich sein,
dazu bin ich berufen.
Heil sei mein Leib,
mich zu heilen ist er befähigt.
Heilsam ist mein Leben.
Aus der Fülle heraus
Darf ich kreativ sein.
Mangel macht mich nicht karg.
Verletzungen töten mich nicht.
Lebenslust lacht mir entgegen.
Freude an Schönem
Ist mein Reichtum.
Gute Gemeinschaft
Kann ich gestalten.
Lacht mit mir,
meine Freundinnen,
lasst uns leben:
Machtvoll sei unser Lachen,
kein Spott, keine Häme!
Gott lässt mich lachen,
erotisch ist unsere Beziehung,
aneinander freuen wir uns.
Christel Hildebrand (frei interpretiert)
Vertrauen
Möge heute Frieden in deinem Inneren sein.
Mögest Du darauf vertrauen, dass du genauso bist, wie du gemeint bist.
Mögest du nie die unendlichen Möglichkeiten vergessen,
die aus dem Glauben an dich selbst und an andere geboren werden.
Mögest du die Gaben nutzen, die du bekommen hast,
und die Liebe weitergeben, die du empfangen hast.
Mögest du mit dir selbst zufrieden sein, so wie du bist.
Möge sich dieses Wissen tief in deinem Körper bis in die Knochen hinein festigen
und deiner Seele die Freiheit erlauben zu singen, zu tanzen, zu leben und zu lieben.
Das Wissen ist für jeden und alle von uns.
Theresa von Avila
Sonnenmeditation
Diese Meditation kannst Du im Liegen, Sitzen oder im Stehen machen. Es geht drinnen oder draußen. Wenn die Sonne scheint, kannst Du sie direkt mit dem Sonnenlicht machen.
Stelle dir eine große Sonne vor (oder nehme sie wahr). Spüre die Wärme auf der Haut, auf dem Gesicht. Nimm jetzt das strahlende Leuchten mit dem Punkt zwischen den Augenbrauen auf und lasse es an der Rückseite der Augen hinunterfließen. Stelle Dir dabei vor, wie alle Zellen deines Körpers dieses heilende Licht aufnehmen. Du kannst dir die Zellen auch mit winzigen Mündern vorstellen, mit denen sie das Licht trinken.
Das Licht fließt jetzt in den Unterkiefer hinein und den Hals hinunter. Dort nährt es auch die Schilddrüse. Weiter fließt das strahlende Leuchten in die Schultern, die Arme hinunter bis in die Fingerspitzen. Dann füllt das Licht den gesamten Brustkorb inklusive Herz und Lunge, strömt dann hinunter in den Oberbauch und Unterbauch. Fühle die angenehme Wärme und fühle wie sich der ganze Bauchraum enzspannt. Die Beckenschale füllt sich mit Licht und das Licht strömt weiter in die Hüften und die Beine hinunter, bis in die Zehenspitzen.
Gehe jetzt mit der Aufmerksamkeit zurück zu dem Punkt zwischen den Augenbrauen und nimm das strahlende, goldene Licht noch einmal auf und lasse es den vorderen Stirnlappen durchströmen, sowie beide Hirnhälften, das Kleinhirn und die Drüsen Hypophyse und Hypothalamus. Dann lasse das heilende Licht die Wirbelsäule hinuntergleiten, durch das Rückenmark.
Lege die Hände zum Schluss auf den Unterbauch und verweile dort ein wenig.
Und die große Mutter sagt:
Komm und gib mir all das, was du bist.
Ich fürchte mich nicht vor deiner Stärke und deiner Dunkelheit
Auch nicht vor deiner Angst und deinem Schmerz.
Gib mir deine Tränen. Sie werden meine rauschenden Flüsse und tosenden Meere sein.
Gib mir deinen Zorn. Er wird in meinen feuerspeienden Vulkanen und in Donnergrollen ausbrechen.
Gib mir deinen müden Geist. Ich werde ihn auf meinen Wiesen zur Ruhe betten.
Gib mir deine Hoffnung und Träume. Ich werde ein Sonnenblumenfeld anpflanzen.
Du bist für mich nicht zu viel.
Meine Arme und mein Herz heißen deine wahre Fülle willkommen.
In meiner Welt gibt es Raum für dich, ganz und gar für alles, was du bist.
Meine weichen Winde werden dir Schlaflieder singen und dein beschwertes Herz trösten.
Lass deinen tiefen Schmerz los. Du bist nicht allein und du warst niemals allein.
Linda Reuther
Du Gefäß der Stille
Halte die Stille wie ein Gefäß,
aus dem die Träume für ein neues Morgen Fließen,
hinein in eine wunde Welt,
hinein in die großen Sprachlosigkeiten,
die gewachsen sind unter dem Schmerz,
der keine Tröstung fand.
Halte die Stille wie ein Gefäß,
aus dem die Gewissheit einer tiefen Würde fließt,
hin zu Menschen, die nicht angenommen sind,
die niemand je mit Zärtlichkeit beim Namen rief
und die sich selbst die Liebe schuldig bleiben.
Halte die Stille wie ein Gefäß,
aus dem die Freuden tiefen Miteinanders fließen,
hinein in alle brückenlosen Gräben,
hinein in alles Hören, das den anderen längst nicht
mehr sucht, und in die harten Hände, die kein Gruß mehr öffnet.
Du Gefäß der Stille,
ein Segen bist Du, eine Erwartende,
ein Horchender, der sich selbst nicht länger gehört,
denn in Dir, am tiefen Schweigegrund,
liegt alles, was die Welt beseelt,
und alles, was der Mensch noch werden will.
Giannina Wedde, „In Deiner Weite lass mich Atmen holen“
Der Segen der Berührbarkeit
Manchmal,
wenn wir unsere Deckung vergessen,
wenn wir versäumen,
die Macht zu ergreifen
über unser Sprechen
über die nächste Geste unserer Hände
über den Weg
den eine Begegnung einschlägt,
bricht etwas aus uns hervor.
Ein Wort,
so rein wie frisch gefallener Schnee.
Eine Berührung,
so nährend wie Mütterlichkeit.
Eine Verbindung, so tief wie Zeitlosigkeit.
Der Segen offener Weite schenkt sich
mitten hinein in unseren Ort ohne
Verteidigung.
Wir sollten viel öfter unvorbereitet sein,
überrascht von der Gutheit in uns,
die atmen will,
überwältigt vom Fließen der Dinge,
die wir nicht zwingen.
Wir sollten viel öfter den Segen der
Berührbarkeit
über uns sprechen
uns anvertrauen
dem tief in uns wohnenden Licht der
Verwandlung.
Gianna Wedde, „In der Weite lass mich Atem holen“
Liebeslicht – überall
Empfange den Atem – Mich – mein Kind.
Auch in den Bäumen bin ich drin.
In jeder Pflanz, Tier, Wasser, Stein
da wohne Ich, das Ewig Sein.
Nimm Mich wahr und koste Mich,
das alleine Liebeslicht.
Ich bin in Dir und Du in Mir.
Dies ist die Wahrheit – glaube Mir.
Selbst in Erdens Angst und Leid
Mein Licht ist drin – es Dich begleit´ .
Ein jed´ Geschöpf, es wandelt sich
bewusst zu sein als Göttlich Licht.
Renate Trittler
Herbst
Es ist nun der Herbst gekommen,
Hat das schöne Sommerkleid
Von den Feldern weggenommen
Und die Blätter ausgestreut,
Vor dem bösen Winterwinde
Deckt er warm und sachte zu
Mit dem bunten Laub die Gründe,
Die schon müde gehn zur Ruh.
Durch die Felder sieht man fahren
Eine wunderschöne Frau,
Und von ihren langen Haaren
Goldne Fäden auf der Au
Spinnet sie und singt im Gehen:
Eia, meine Blümelein,
Nicht nach andern immer sehen,
Eia, schlafet, schlafet ein.
Und die Vöglein hoch in Lüften
Über blaue Berg und Seen
Ziehn zur Ferne nach den Klüften,
Wo die hohen Zedern stehn,
Wo mit ihren goldnen Schwingen
Auf des Benedeiten Gruft
Engel Hosianna singen
Nächtens durch die stille Luft.
Joseph von Eichendorff
Sommer
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse
Lebenslust
Bitte gieß aus über mir
Den Kelch
Gefüllt mit allen Farben
Dieser schönen Welt.
Hineinstellen will ich mich
Nackt, wie Du mich schufst.
In den Farbenregen
Und schillern wie ein Schmetterling.
Mich freuen, jubeln
Über meine bunte Haut
Auf dass sich
Meine Gedanken neu kräuseln,
Des Lobes voll,
Und meine Lippen Dir zu Ehren
Ein neues Danklied anstimmen wollen.
A. Wolff
Spanne die Flügel deiner Seele
Spanne die Flügel deiner Seele,
Spanne sie weit, ganz weit,
steig auf über deine Schatten
ins Licht, in die neue Zeit.
Spanne die Flügel deiner Seele
Spanne sie weit, ganz weit,
Steig auf über deine Ängste,
wähle die Liebe, die dich befreit.
Herta Steiner
Rosengedicht
Oh, wer um alle Rosen wüsste,
die rings in stillen Gärten stehn –
Oh, wer um alle wüsste,
müsste wie im Rausch durchs Leben gehen.
Christian Morgenstern
Der selbe Strom des Lebens
Der durch die Welt fließt
Fließt auch Tag und Nacht
Durch meine Adern
In einem rhythmischen Tanz.
Es ist dasselbe Leben,
das in zahllosen Grashalmen
freudvoll durch den Staub der Erde
sprießt und sich den Weg bahnt
in den wilden Wellen von Blüten
(Rabindranath Tagore)
Die neutrale Zone
Ich wende mich dem Raum zwischen Anfang und Ende zu,
sehe die Schönheit um mich alle Angst auslöschen
und bejahe, dass die Liebe alles Negative ausmerzt.
Licht strömt in mich ein, es heilt und bringt Frieden.
Gelassenheit kommt in mir auf, wenn ich
Vergangene Wunden einfach vergebe.
Indem ich tief atme, anerkenne ich Mein Höchstes Gut.
Ich spüre die Wärme des Universums,
die durch meine Sinne strömt.
Jede irdische Sorge schwindet dahin.
Schmerz und Angst werden verwandelt.
In mir herrscht Vergebung, und ich bin dankbar.
Ich freue mich über einen neuen Tag und neue Wege.
Ein Neubeginn in all seiner unbeholfenen Vollkommenheit
Wartet mit offenen Armen…….
Linda D. Edwards
Zwillinge unterhalten sich im Bauch der Mutter
„Glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“
„Ja, das gibt es. Unser Leben hier ist nur dazu gedacht, dass wir wachsen und uns auf das Leben nach der Geburt vorbereiten, damit wir stark genug sind für das, was uns erwartet.“
„Blödsinn, das gibt es doch nicht. Wie soll das überhaupt aussehen, ein Leben nach der Geburt?“
„Das weiß ich auch nicht genau. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?“
„So ein Unsinn! Herumlaufen, das geht doch gar nicht. Und mit dem Mund essen, so eine komische Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Außerdem geht das Herumlaufen gar nicht, die Nabelschnur ist ja jetzt schon viel zu kurz.“
„Doch, es geht bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders.“
„Es ist noch nie einer zurückgekommen von ‚Nach der Geburt‘. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Und das Leben ist eine Quälerei und dunkel.“
„Auch wenn ich nicht so genau weiß, wie das Leben nach der Geburt aussieht, jedenfalls werden wir dann unsere Mutter sehen, und sie wird für uns sorgen.“
„Mutter? Du glaubst an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?“
„Na hier, überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie können wir gar nicht sein!“
„Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht.“
„Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt
BEWUSST-SEIN
Wenn Du es wissen willst,
unbedingt wissen willst,
frage, solange Du kannst,
dann aber sei still, bleib still,
solange Du kannst,
bis Du schließlich merkst,
dass etwas Neues entsteht,
eine Schwingung, ein Tönen,
eine sehr leise Nachricht.
Eine gute Nachricht, die klingt,
als ob etwas über die Stille zu sagen sei.
Lausche dieser Nachricht,
versuche, sie zu verstehen,
lausche so lange, bis Du merkst,
dass auch sie nur Stille ist,
eine Stille mit Deiner eigenen Stille
in gleicher Schwingung.
Dem lausche, so lange Du kannst,
solange, bis Dir bewusst wird,
dass alle Stille Dich trägt.
Lass es geschehen und spüre,
wie der Raum der Stille eine Heimat ist.
Schließlich kannst Du zuschauen,
wie aus der Stille kleine und große Antworten wachsen,
immer mehr Antworten,
und noch weitere Antworten –
zu Fragen, die Du nie gestellt hast.
Und – wenn Du lange genug zuschaust,
dann taucht auch die Antwort auf
zu der Frage, die Du tatsächlich gestellt hattest
nach dem Zauberwort zur Lösung
Deiner Probleme:
Die Antwort lautet „Geduld“.
Florian Fischer, aus: „Der nächste Schritt“
„In dem Augenblick, in dem man sich endgültig einer Aufgabe verschreibt, bewegt sich die Vorsehung auch.
Alle möglichen Dinge, die sonst nie geschehen wären, geschehen um einem zu helfen.
Ein ganzer Strom von Ereignissen wird in Gang gesetzt durch die Entscheidung, und er sorgt zu den eigenen Gunsten für zahlreiche unvorhergesehene Zufälle,
Begegnungen und Hilfen, die sich kein Mensch vorher je so erträumt haben könnte.
Was immer Du tun kannst oder wovon Du träumst, fang es an.
In der Kühnheit liegt Genie, Macht und Magie.“
Johann Wolfgang von Goethe
Eine Liebesgeschichte zum Valentinstag
Es lebte auf der Welt vor langer Zeit ein ganz gewöhnliches Ehepaar. Die Frau hieß Elena, der Name des Mannes war Ivan.
Wenn der Mann nach der Arbeit nach Hause kam, setzte er sich in seinen Sessel dem Fernseher gegenüber und las Zeitung. Seine Ehefrau Elena bereitete wie gewöhnlich das Abendessen zu.
Beim Servieren des Essens brummte sie ständig herum, er sei im Haushalt ein Nichtsnutz und außerdem wäre sein Verdienst viel zu gering….. Das ewige Brummen der Ehefrau ärgerte Ivan. Er antwortete seiner Frau nicht mit Grobheit.Doch jedes Mal kam in ihm der Gedanke hoch: „Schau dich doch selbst mal an, du ungepflegte Schachtel. Willst du mir heute noch erzählen, was ich zu tun habe? Direkt nach der Hochzeit warst du ganz anders – schön und zärtlich.“
Eines Tages, als seine unzufriedene Frau von ihm verlangte, er möge doch den Müll raustragen, riss er seinen Blick vom Fernseher los und ging lustlos in den Hof.
Auf dem Rückweg hielt er vor der Eingangstür an und wandte sich mit seinen Gedanken an Gott: „O mein Gott, mein Gott! Wie ungeschickt sich doch mein Leben eingerichtet hat. Muss ich denn wirklich mein ganzes Leben lang mit dieser ständig nörgelnden, hässlichen Frau verbringen? Das ist doch kein Leben, sondern eine ewige Qual.“
Und plötzlich hörte Ivan die leise Stimme Gottes: „Ich könnte dir ja in deiner Not helfen, mein Sohn und dir eine schöne Göttin als Ehefrau schenken. Doch denke mal an deine Nachbarn. Wenn sie eine so große Veränderung in deinem Leben sehen, werden sie sehr verblüfft sein.
Ich schlage vor, wir machen es anders: Ich werde deine Frau Schritt für Schritt verändern, ihr den göttlichen Geist und die Schönheit schrittweise verleihen. Du darfst aber auf keinen Fall vergessen, wenn du mit einer Göttin zusammenleben willst, musst du deine Lebensweise auf ein der Göttin würdiges Niveau anheben.“
„Ich danke dir, mein Gott! Jeder Mann würde sein Leben für eine Göttin komplett verändern. Sag mir nur eins: wann fängst du an, meine Frau zu verändern?“
„Ein wenig verändere ich sie gleich jetzt. Und du wirst sehen, wie sie sich mit jeder weiteren Minute zum Besseren verändert.“
Ivan ging zurück nach Hause, setzte sich in seinen Sessel und schaltete den Fernseher wieder ein. Er wollte aber gar nicht mehr lesen, mochte auch keinen Film mehr anschauen. Ihn plagte die Frage, ob und wie weit seine Frau sich schon verändert hätte.
Er stand auf, ging in die Küche, lehnte sich mit der Schulter an den Türrahmen und begann seine Frau ganz genau zu betrachten. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und spülte das Geschirr vom Abendessen ab. Als Elena seinen Blick spürte, drehte sie sich zur Tür um. Ihre Blicke trafen sich. Ivan schaute seine Frau an und dachte: „Nein, ich sehe an ihr noch keine Veränderung.“
Die ungewöhnliche Aufmerksamkeit ihres Mannes entging Elena nicht. Obwohl sie den Grund seiner Neugier nicht verstand, legte sie ihre Haare zurecht, ihre Wangen wurden rot und sie fragte ihn: „Warum schaust du mich so aufmerksam an, Ivan?“
Ihr Ehemann wurde ebenfalls rot, und ihm fiel keine bessere Antwort ein als: „Ich dachte nur gerade, ob ich dir eventuell beim Abspülen helfen könnte? Ich weiß auch nicht, warum……“ „Abspülen? Mir helfen?“, fragte die überraschte Ehefrau leise nach. Sie nahm ihre verschmutzte Schürze ab und fügte hinzu: „Das habe ich doch schon erledigt.“
„Das gibt es doch nicht“, dachte Ivan, „sie verändert sich ja direkt vor meinen Augen, sie ist schon etwas schöner geworden.“ Dann half er beim Abtrocknen des Geschirrs.
Am nächsten Tag beeilte sich Ivan, nach der Arbeit nach Hause zu kommen. Er konnte es nicht erwarten, zu sehen, wie seine brummige Ehefrau schrittweise zur Göttin umgewandelt wurde. „Und wenn sie schon viele Eigenschaften von einer Göttin übernommen hat? Dann darf ich auf meinem alten Niveau nicht verweilen. Ich besorge für alle Fälle ein paar Blumen, sonst blamiere ich mich ja völlig.“
Die Haustür öffnete sich und ein völlig verblüffter Ivan erstarrte beim Anblick seiner Frau. Elena stand vor ihm in ihrem schönsten Sommerkleid, dass er ihr vor ein paar Jahren gekauft hatte. Mit einer tollen Frisur und einem Band im Haar. Ohne seinen Blick von ihr abzuwenden, streckte er ungeschickt, etwas unsicher, seine Hand aus und gab ihr die Blumen.
Sie nahm die Blumen entgegen, seufzte leicht, schloss ganz kurz die Augen und errötete. „Ach, wie schön sind doch die Wimpern von Göttinnen! Wie sanft sind ihre Charaktere. Es ist so ungewöhnlich, ihre innere und äußere Schönheit zu erleben!“
Nun musste Ivan erst mal durchatmen, als er den Tisch mit zwei brennenden Kerzen sah, gedeckt mit dem schönsten Geschirr des Hauses, verziert mit zwei Weingläsern und einem köstlich duftenden Essen.
Als er sich zu Tisch setzte, sprang sie plötzlich auf und sagte: „O, verzeih mir bitte, ich habe vergessen, den Fernseher einzuschalten. Und hier sind noch ein paar Zeitungen für dich, die ich frisch gekauft habe.“ Ich brauche keinen Fernseher und ich habe auch keine Lust, die Zeitungen zu lesen“, antwortete Ivan. „Es wird doch jeden Tag sowieso nur das Gleiche berichtet. Erzähle mir lieber, wie du den morgigen Samstag am liebsten verbringen möchtest.“
Endgültig verwirrt fragte Elena nach: „Und du?“ „Na ja, ich habe uns für den Samstagabend zwei Eintrittskarten ins Theater besorgt. Und am Tage, natürlich nur, wenn du nichts dagegen hast, machen wir einen kleinen Stadtbummel durch die Läden. Wenn wir ins Theater gehen, dann bietet es sich doch an, zuerst ein geeignetes Theaterkleid für dich auszusuchen.
Beinahe wäre Ivan der Ausdruck herausgerutscht: „Ein Kleid, das einer Göttin würdig ist.“ Er wurde verlegen, schaute Elena an und seufzte wieder. Direkt vor ihm am Tisch saß eine Göttin. Ihr Gesicht strahlte Glück aus, ihre Augen leuchteten. In ihrem Lächeln ließ sich der Hauch einer Frage erahnen. „o Gott, wie schön sind doch diese Göttinnen! Und wenn sie von Tag zu Tag immer schöner und vollkommener wird, werde ich es schaffen mit ihr Schritt zu halten?“, dachte Ivan.
Plötzlich durchbohrte ihn dieser Gedanke: „Ich muss es schaffen! Solange sie noch bei mir ist, werde ich sie bitten, sogar anflehen, ein Kind von mir zu bekommen. Ich stelle mir dieses Kind schon vor, ein Kind von mir und der schönsten Göttin von allen.“
„Worüber denkst du nach, Ivan, bedrückt dich etwas?“, fragte ihn Elena. Und er saß aufgeregt vor ihr, wusste nicht, wie er seine Gedanken ausdrücken sollte. Es ist ja schließlich kein Spaß, eine Göttin um ein gemeinsames Kind zu bitten!
Diese Art von Geschenk hatte ihm Gott nicht versprochen. Er stand auf, zupfte mit einer Hand an der Tischdecke herum, suchte gedanklich immer noch nach der richtigen Formulierung, wurde dabei rot und drückte schließlich heraus: „Na ja, ich weiß nicht……..ob ich es darf……..aber ich…….ich wollte sagen……schon längst….o ja, ich will ein Kind von dir, du schöne Göttin.“
Da drückte sich Elena mit ihrem Körper ganz fest an ihren Ivan. Ihr Blick war voller Liebe, eine glückliche Träne verließ ihre Augen und rollte langsam über ihre glühende Wange. Sie legte ihren Arm um seine Schulter und er spürte ihren heißen Atem auf seinem Gesicht. „Ach, das war eine Nacht! Und was für ein Morgen folgte danach! Und der darauffolgende Tag! O wie schön ist doch das Leben mit einer Göttin!“, dachte Ivan, während er seinen zweiten Enkel für einen Spaziergang ankleidete.
„Anastasia“ von Wladimir Megre
Gesegnet sei deine Seele,
die den Mut hat, ihrer Sehnsucht nachzugehen.
Mögest du mit den Augen der Träumenden
die Wahrheit erkennen.
Mögest du auch den Mut haben,
die dunklen Orte deines Lebens zu begehen
und sie dem Licht
der Wandlung darzubieten.
Möget du die Fähigkeit erlangen,
immer das Flüstern der inneren Stimme zu hören.
Mögest du immer wieder dich spiegeln dürfen
In der Schönheit Gottes.
Möge die Wärme
deines Herzens hell auflodern – auch für dich.
Mögest du das beglückende Gefühl
erleben, du bist nicht allein.
Mögest du wachsen zu immer mehr Liebe,
jeden Tag aufs Neue.
Möge dein Engel dir zur Seite stehen und für dich tun,
was du nicht kannst.
Und mögest du dich immer gehalten wissen
In der zärtlichen Umarmung Gottes.
Amen.
Welche Bereiche Deines Lebens wollen erblühen?
„Es kam die Zeit, in der die Möglichkeit, eine geschlossene Blüte zu bleiben, schmerzvoller war, als die Möglichkeit zu erblühen.“
Anais Nin
Es gibt den alten Brauch jetzt die Barbarazweige zu pflücken in Form von Kirschzweigen. Wenn Du sie in die Vase stellst, können sie bis Weihnachten erblühen.
Du kannst Dich fragen, welche Bereiche Deines Lebens wollen erblühen? Wo sind Knospen, die nur darauf warten sich zu öffnen um sich in ihrer ganzen Pracht zu zeigen?
Geschenke
Weihnachten rückt immer näher.
Vielleicht bedeutet es Stress für Dich. Wem was schenken, wen einladen?
Vielleicht magst Du Dich erinnern, wie Du es als Kind erlebt hast.
Die Vorfreude, das Aufgeregtsein, das Geheimnisvolle.
Was bekomme ich vom Weihnachtsmann geschenkt?
Du könntest Dich auch jetzt fragen:
„Was bekomme ich vom Leben geschenkt? Welche wunderbaren Überraschungen hält das Leben für mich bereit?“
Und erinnere Dich daran, welch wunderbaren Überraschungen schon in Dein Leben getreten sind, gerade als Du dachtest, es geht nichts mehr.
Und wie sich scheinbar schwierige Situationen letztlich als Geschenk entpuppt haben, weil Du erfahren hast, welche Unterstützung Du bekommst, oder welche ungeahnten Stärken in Dir stecken.
Ise Trittin
Wunderbar…guter Denkanstoß für eine neue Sicht auch auf weiter zurück liegende Ereignisse…
Polnische Nachrichten
Ein herzliches Dankeschön für deine erfrischende Originalität! Dein Blog hebt sich nicht nur durch die Tiefe deiner Analysen ab, sondern auch durch die künstlerische Art und Weise, wie du abstrakte Konzepte in greifbare Erkenntnisse transformierst. Ein wahrhaftiger Augenschmaus für den Geist.